Perfektion ist Lähmung
„Perfektion ist Lähmung“ (Winston Churchill)
Wir alle suchen stets nach dem perfekten Arbeitgeber, dem perfekten Prozess, oder auch nach dem perfekten Partner. Warum tun wir das und wollen wir das wirklich?
Perfektion bedeutet, dass jemand die höchste Vollkommenheit erlangt hat, oder die Ausführung einer Aufgabe in vollkommener Meisterschaft beherrscht.
Zweifellos liegt etwas Magisches, fast schon Märchenhaftes in der angestrebten Perfektion. Keine Fehler, keine Unvollkommenheiten.
Genau hierin liegt jedoch ein Dilemma: Jede Veränderung von etwas Perfektem, bewirkt unvermeidlich dessen Verschlechterung. Das Leben ist jedoch ständige Veränderung. Diese Veränderlichkeit der Welt führt also zwangsläufig dazu, dass die Perfektion immer ein Ideal bleiben muss und niemals Realität werden kann.
Der Reiz jeder Aufgabe und jedes Arbeitsplatzes liegt nach meinem Dafürhalten gerade darin, dass die Dinge nicht perfekt sind. Er liegt im Unvollkommenen, in der Möglichkeit zu optimieren und die Welt lebendig mitzugestalten.
Dabei kommt es zu jenen magischen Momenten im Arbeitsalltag, wenn die Schwierigkeit überwunden ist und das Team sich auf die Optimierung zu konzentrieren beginnt. Man kann diesen Augenblick fast greifen, in dem die Mitarbeiter sich von dem Fehler innerlich ab- und der Lösung zuwenden.
Dann beginnen urplötzlich Ideen zu sprudeln und es entsteht eine Stimmung in der jeder darauf brennt, diese Ideen in die Tat umzusetzen. In diesen Momenten sind die Mitarbeiter hoch motiviert und können den Sinn ihrer Aufgabe förmlich fühlen.
Jede Organisation kann sich glücklich schätzen, wenn es ihr gelingt eine wirkliche Fehlerkultur zu schaffen, in der Fehler ernst genommen, aber nicht bestraft werden. Eine Kultur, in der jeder Fehler als Ansporn verstanden wird, die Zukunft besser zu gestalten.
Mir ist es wichtig, meine Mitarbeiter darin zu unterstützen, das Potential jedes Fehlers zu erkennen und es zu nutzen.